Erststimme #33: Prof. Dr. Andreas Jungherr
Shownotes
Die Nutzung von Daten über Wähler, ihr Konsumverhalten und ihre Mediennutzung hat in den USA eine lange Tradition und ist kaum reguliert. Durch eine Unzahl von „Data Points“ lassen sich sehr präzise Profile von möglichen Wählern erstellen, die dann als „Target“ (Ziel) von präzise ausgespielten Werbemaßnahmen in Kampagnen der US-Politik zur Wahlhandlung gebracht werden sollen.
Aber nicht erst die DGSVO hat in Deutschland eine Diskussion um die die Nutzung von Daten in (Werbe-)Kampagnen ausgelöst, auch der Skandal um „Cambridge Analytica“ und Facebook rückte die Branche in kein gutes Licht.
Wir sprechen über die Chancen, Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich für Politik und politische Kampagnen durch die Nutzung Daten & Social Media entwickelt haben mit Prof. Dr. Andreas Jungherr, der an der Universität Bamberg den Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insbesondere Steuerung innovativer und komplexer technischer Systeme innehat.
Er untersucht die Auswirkungen der Digitalisierung auf Politik und Gesellschaft. Dabei konzentriert sich seine Forschung auf gesellschaftliche, institutionelle und organisationale Steuerungsversuche digitalen Wandels und die Untersuchung der Nutzung digitaler Medien und Technologien durch Bevölkerung, politische Eliten, Medien und Organisationen.
Hierbei interessieren ihn unter anderem auch Reaktionen der Bevölkerung auf technologischen und gesellschaftlichen Wandel. Hier untersucht er unter anderem Einstellungsstrukturen zu Künstlicher Intelligenz und Globalisierung und die experimentelle Wirkungsmessung von Kommunikation, zum Beispiel in Form von gezielten Überzeugungsversuchen in Informationsbriefen oder Medienberichterstattung.
Darüber hinaus befasst sich Prof. Jungherr mit Herausforderungen und Chancen der Nutzung neuer Datenquellen (Big Data), künstlicher Intelligenz und anderen computerbasierten Methoden in der Sozialwissenschaft (Computational Social Science).
Foto Jungherr: Universität Konstanz
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