Erststimme #12: Thomas Schwarz
Shownotes
Aber ins Visier der DDR-Staatssicherheit war er durch seine Tätigkeit als Journalist dennoch geraten. Geboren 1957 machte der junge Schwarz seine ersten beruflichen Schritte auf Bonner Parkett als Parlamentskorrespondent für RTL in der Bundeshauptstadt. Er berichtete über die Regierungsfraktion CDU/CSU, den neuen Bundeskanzler Helmut Kohl und beobachtete die Anfänge der Grünen im Deutschen Bundestag. Mitte der 1980er Jahre wechselte Schwarz zum RIAS Berlin, dem Rundfunk im amerikanischen Sektor, und Radio HUNDERT,6. In der geteilten Stadt wurde er mit der Unfreiheit der DDR konfrontiert. Seine regelmäßigen Kontakte mit der Menschenrechts- und Oppositionsbewegung in Ost-Berlin sowie seine Berichte über deren Aktivitäten ließen die Stasi auf ihn aufmerksam werden. Seine Wohnung wurde durchsucht, seine Kontakte beobachtet.
Im Januar 2012 hat Thomas Schwarz Einsicht in seine Stasi-Akten beantragt. Als er zwei Jahre nichts gehört hatte, rief er in Berlin an, um nachzufragen. Während er bereits an seinen Erinnerungen über die damalige Zeit arbeitete, erreichte ihn die Nachricht, dass der Antrag bearbeitet sei. 670 Seiten galt es nun auszuwerten.
Wie verstand Thomas Schwarz seine Arbeit als Journalist? Was interessierte die Stasi an seiner Tätigkeit? Welche Freunde und Bekannte stellten sich als Spitzel heraus? Wie sieht Thomas Schwarz heute den Umgang mit Tätern und Opfern der DDR-Diktatur? Über all diese Fragen und noch viel mehr spricht mit ihm Annabell Brockhues.
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